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WEBSTER CHICAGO 80-I
In den USA
Bild 1
Dieses ist in etwa der "Standard-Koffer" der WEBSTER Koffer
Drahtton-Geräte. Aus dieser Ansicht ist nicht zu erkennen, um welches Gerät
genau es sich handelt-
Bild 2
Erst das Typenschild gibt genauere Auskunft: Bei dem "MODEL 80-I"
handelt es sich um ein frühes Modell mit geringster Ausstattung. Es besitzt
weder ein Zählwerk, noch Aussteuerungsröhre.
Interessant sind die technischen Angaben: 105-120Volt mit 60 Hertz!
In Europa waren aber 220 Volt und 50 Hertz Standard!
Das hat zur Folge, dass das Anschließen des Gerätes an das europäische
Stromnetz dieses augenblicklich zerstören würde!
Hinzu kommt die erhebliche Fehlanpassung der Drehzahl des Antriebsmotors durch
die Differenz der Netzfrequenz.
Wie mag dieses Gerät dann nach Deutschland gekommen sein?
War es ein "Mitbringsel" eines in Deutschland stationierten GI`s?
Bild 3
Nach dem Öffnen des Kofferdeckels stellte sich dieses Drahttongerät als
"gut gebraucht" heraus.
Bild 4
Im Kofferdeckel gibt es hinter einem weiteren Klappdeckel die Möglichkeit
weiteres Zubehör, wie z.B. das Netzanschluß-Kabel, unter zu bringen. Das durch
häufigen Gebrauch überforderte Scharnier gehört noch zu den kleineren
Problemen.
Bild 5
Drei Tondrahtspulen können im Deckel sicher untergebracht werden.
Bild 6
Deutliche Gebrauchsspuren eines bewegten Lebens.
Bild 7
Schon aus dieser Perspektive ist zu erahnen, dass da etwas "im Busch"
ist.
Bild 8
Der Laufwerksteil: Links ist die Vorratsspule, in der Mitte oben der Tonkopf und
rechts ein Teil der Aufwickelspule zu sehen.
Diese Aufwickelspule ist nicht als Plattenteller ausgeführt, wie es bei den
meisten europäischen Drahttongeräten üblich war. Es ist also ein reines
Drahtton-Gerät ohne Plattenspielerfunktion.
Bild 9
Stolz trägt der Tonkopf aus Bakelit(!) das Logo seines Herstellers.
Nicht nur das Tonkopfgehäuse besteht aus Kunststoff, sondern darüber hinaus die
gesamte Laufwerksabdeckung! Dieses ist nur dadurch möglich, wenn wie bei diesem
Webster alle Verstärkerröhren zusammengefasst an einem wärmeresistenten
Gehäuseteil zusammengefasst sind.
Bild 10
Clever gemacht! Ein zentraler Hebel für die Laufwerkssteuerung. Dieser Hebel
kann nur umgeschaltet werden, . . .
Bild 11
. . .wenn einer der zwei runden Knöpfe niedergedrückt wird!
Für ein Drahttongerät ist es auch äußerst wichtig, dass keine Fehlbedienung,
und sei es auch nur ein zögerliches Betätigen der Laufwerkssteuerelemente,
möglich ist. Der Ton"draht" besitzt im Unterschied zu
Ton"band" kein nennenswertes Dehnvermögen. Schon bei relativ geringen
Unregelmäßigkeiten kann es deshalb vorkommen, dass der Draht überdehnt oder
geknickt wird, Schlaufen bildet oder in lockeren Windungen von der Spule fällt.
Dem WEBSTER lag unter anderem dieses bei:
Bild 12
Bild 13
Sehr häufig waren dann Nutzer dieser Drahttechnik tatsächlich überfordert.
(Interessant ist die Portogebühr für ein Päckchen in den 50er Jahren, die auf
dem Bild zu erkennen ist.)
Bild 14
Ein stolzer Name für den vermutlich . . .
Bild 15
. . . größten Drahtton-Gerätehersteller weltweit.
Darüber hinaus finden sich Detail-Lösungen auch in Geräten anderer Hersteller,
die "verwandtschaftliche" Beziehungen zu WEBSTER CHICAGO vermuten
lassen.
Bild 16
Dieses sind die traurigsten Bilder die einem Restaurator begegnen können:
Bild 18